Schloss Belvedere Weimar wurde gemeinsam mit anderen Gebäuden des „Klassischen Weimar“ im Jahr 1998 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Das Schloss befindet sich im Weimars auf einer Anhöhe. Zur Schlossanlage gehören neben dem Schloss, ein 43 Hektar großer Schlosspark, eine Orangerie mit exotischen Pflanzen, eine Gärtnerei sowie mehrere Kavaliershäuser und Nebengebäude.
Schloss Belvedere im Süden von Weimar gelegen
Schloss Belvedere – Die Lage
Etwa vier Kilometer vom Stadtzentrum Weimars entfernt, liegt das Schloss Belvedere auf einer Anhöhe. Direkt von der Stadt können Sie das Schloss Belvedere über die Belvederer Allee – eine schnurgerade, 3500 Meter lange Allee, über die man die sogenannte Eichenleite, auf der das Schloss liegt, erreichen. Vom Schloss selbst hat man einen beeindruckenden Blick auf die Stadt Weimar.
Die Geschichte des Schlosses
In den Jahren 1724 bis 1744 wurde das Schloss Belvedere als Residenz für Herzog Ernst August I. von Sachsen-Weimar gebaut. Es zählte zu den bedeutendsten seiner insgesamt 20 Jagd- und Lustschlösser. Kein geringeres als das Schloss Belvedere in Wien war das Vorbild der Architekten Johann Adolph Richter und Gottfried Heinrich Krohne.
Bis das Schloss 1921 ins Eigentum des Landes Thüringen überging, wurde es in den Jahren davor sehr unterschiedlich genutzt. Nach Ernst August I. diente es dem weimarischen Fürstenhaus, genauer gesagt dem Erbgroßherzog Carl Friedrich und seiner Frau Maria Pawlowna als Sommerresidenz. Teile der Anlage wurden später einer Privatschule verpachtet und in den Jahren 1796 – 1801 war auf Schloss Belvedere eine Erziehungsanstalt für wohlhabende, junge Engländer ansässig.
Die letzte Bewohnerin des Schlosses war Pauline von Sachsen-Weimar-Eisenach, die 1904 verstarb. 1918 dankte der Großherzog Wilhelm Ernst ab und im Jahr 1919 gingen die Gebäude in das Eigentum des Landes Thüringen über – der Park wurde zwei Jahre später verstaatlicht. Im Jahr 1923 richteten die neuen Besitzer ein Museum im Schloss ein.
Blick auf die Rückseite von Schloss Belvedere
Parkanlagen, Orangerie und Roter Turm
Eine ebenso aufregende Geschichte hat der Schlosspark von Schloss Belvedere hinter sich. Mit seinen 43 Hektar Größe wurde der Park in den Jahren 1728 bis 1748 als barocke Gartenanlage rund um das Schloss angelegt. Ein Tierpark mit einer Orangerie wurde hinter dem Schloss gebaut.
Der damalige französische, streng symmetrische Stil wurde in den Jahren nach 1758 langsam abgelöst. Einerseits setzte sich ein englischer Landschaftsstil unter Erbgroßherzog Carl Friedrich durch. Er war es außerdem, der zu dieser Zeit für seine Gemahlin einen russischen Garten mit einem angeschlossenen Irrgarten bauen ließ.
Die Orangerie hatte ihren Höhepunkt in der Zeit um 1820, als in der facettenreichen Pflanzensammlung Johann Wolfgang von Goethe und Großherzog Carl August des Öfteren verweilten, um ihren naturwissenschaftlichen Studien nachzugehen.
Als Teehaus diente der sogenannte Rote Turm, der in den Jahren 1818 – 1821 erbaut wurde. 1863 wurde das letzte Gebäude auf dem Gelände erreichtet – das Eishaus. Im Stile einer kleinen Kapelle wurde die in der Mitte gemauerte Eisgrube zur Blockeisgewinnung genutzt. Die Bäume rund um das Eishaus dienten der Beschattung und schützten vor der Wärme der Sonne.
Historische Orangerie mit Delphinbrunnen und Gewächshäusern von Schloss Belvedere Weimar
Schloss Belvedere Weimar heute
Das Schloss – bestehend aus einem Mittelbau und zwei seitlichen Pavillons – ist heute ein Museum. Es beheimatet Porzellan, Schmuck, Möbel und Gemälde aus dem 18. Jahrhundert. Speziell die Porzellansammlung der Herzogin Maria Pawlowna ist weit über die Stadtgrenzen von Weimar bekannt. Die ausgestellten Möbel sind Zeugnisse beeindruckenden Handwerkes aus dem 18. Jahrhundert und fügen sich in den bewundernswerten Stil des gesamten Schlosses ein.
Die Parkanlage ist noch heute Heimat für eine bemerkenswerte Vielzahl an exotischen und heimischen Pflanzen, welche der gesamten Anlage einen mediterranen Touch verleihen. Als Besucher begibt man sich auf einen Streifzug durch die unterschiedlichen Stile der Parkanlage, welche in den vergangen Jahrzehnten Schritt für Schritt wieder hergestellt wurde. Man taucht ein in eine Umgebung voller unterschiedlicher Plätze – Wasser- und Grottenanlagen, Schmuckplätzen oder Denkmälern. So befindet sich im Park der sogenannte Vier-Gelehrten-Platz mit den Büsten von Friedrich Schiller, Johann Wolfgang Goethe, Christoph Martin Wieland und Johann Gottfried Herder.
App Weimar+: Park Belvedere mit multimedialen Reisebegleiter erkunden
Mit der kostenlsoen App Weimar+ immer den Überblick behalten: Der digitale Reisebegleiter bietet mit einer interaktiven Karte mit Standortbestimmung schnell und zuverlässig Orientierung über das Wegenetz und die Besonderheiten im Schlosspark Belvedere.
Der Audiowalk mit verschiedenen Hörspuren und abwechslungsreichen Hörspiel-Elementen bringt die Besucher auf ihrem Parkrundgang zu 20 sehenswerten Orten. So werden historische, kulturgeschichtliche wie rein unterhaltende Inhalte über die Parkentstehung und Parkgestaltung sowie über wichtige Persönlichkeiten, deren Werdegang eng mit der Parkhistorie verwoben ist, vermittelt.
„Entdecke den Park – ein Spiel für Neugierige und Schlaufüchse“
Das Weimar+ App Spiel „Entdecke den Park“ führt Kinder und Familien spielerisch an das Weltkulturerbe Klassisches Weimar heran. Kleine und große Naturfreunde werden durch die Gärtnerin von Belvedere durch den Park begleitet und können dieser bei der Pflege der vielfältigen Pflanzenwelt helfen – durch das Lösen von spannenden Rätseln.
Nach dem Parkspaziergang locken die historische Orangerie und der Westpavillon bei kostenfreiem Eintritt. Mit der App Weimar + wird das eigene Smartphone zum Audioguide, mit dem Wissenswertes immer nur einen Klick entfernt ist: Im Schloss Belvedere führt die Audiotour der App Weimar+ durch die ehemaligen höfischen Räumlichkeiten und bietet interessante Hintergrundinformationen zum Kunsthandwerk des 18. Jahrhunderts.
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