Schiller Wohnhaus Weimar

Schiller Wohnhaus
Das Schiller Wohnhaus ist ein Teil des Ensembles „Weimarer Klassik“, welches seit dem Jahr 1998 zum UNESCO-Welterbe gehört. In der heutigen Schillerstraße wohnte der Dichter Friedrich Schiller in den Jahren 1759 – 1805. Hinter dem ehemaligen Wohnhaus wurde 1988 ein Museum errichtet.

Schiller Wohnhaus in Weimar gehört zur Weimarer Klassik In diesem Haus in Weimar wohnte Friedrich Schiller, einer der bekanntesten deutschen Dichter und Dramatiker.[/caption]

Schiller Wohnhaus – die Geschichte

Das heutige Schillerhaus in Weimar wurde im Jahr 1777 errichtet. Sein Baumeister Anton Georg Hauptmann hat zu dieser Zeit durch seine Bautätigkeit viele Spuren in Weimar hinterlassen. Die heutige Schillerstraße, war zu diesem Zeitpunkt noch die Esplanade, die dadurch entstand, weil in den Jahren 1760 – 1765 die Stadtbefestigung rückgebaut wurde. Bevor es von Friedrich Schiller kaufte, war das Haus im Besitz des englischen Schriftstellers Charles Mellish of Blyth.

Ich habe dieser Tage endlich einen alten Wunsch realisirt, ein eigenes Haus zu besitzen. Denn ich habe nun alle Gedanken an das Wegziehen von Weimar aufgegeben und denke hier zu leben und zu sterben.

Zitat: Friedrich Schiller im Jahr 1802 an seinen Verleger Cotta.

Friedrich Schiller war mit seiner Familie 1799 von Jena nach Weimar gezogen und bezog dieses Wohnhaus im April 1802. Seine damalige Wohnung schränkte ihn in seinem Schaffen ein, so dass er dort nicht die nötige Ruhe fand. Er musste sich allerdings hoch verschulden, um das Haus an der Esplanade für 4.200 Taler zu erwerben. Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten befanden sich die Wohnräume der Familie im ersten Obergeschoss. Seine Arbeitsräume und Wohnräume richtete er im zweiten Obergeschoss ein.

Nach Friedrich Schillers Tod am 9. Mai 1805 lebte seine Frau Charlotte von Schiller mit den vier Kindern: Karl, Ernst, Karoline und Emilie weiter darin. Charlotte vermietet einige Räume später, als die Kinder aus dem Haus waren. Im Jahr 1826 starb auch sie und die Kinder verkauften das Haus im Jahr 1827 an Johann Christoph Gottlob Weise, einen Gartenbauinspektor.

Stadt Weimar erwirbt Schillerhaus

Im Jahr 1847, nach dem Tod der Besitzer, wurde das Haus gerichtlich versteigert. Im Rahmen dieser Versteigerung erwarb die Stadt Weimar für eine Kaufsumme von 5.025 Taler Friedrich Schillers Wohnhaus. Es wurde eine Schiller-Gedenkstätte eingerichtet und versucht, Schillers Arbeitsräume und Wohnräume wieder originalgetreu einzurichten. In anderen Bereichen des Hauses waren eine Kunsthandlung angesiedelt und teilweise wurden die Räume zum Wohnen vermietet.

Durch die Luftangriffe auf die Stadt Weimar im Jahr 1945 wurde auch das Schillerhaus stark beschädigt. Allerdings konnten die Sanierungsarbeiten bereits im November 1946 abgeschlossen und das Schiller Wohnhaus wieder eröffnet werden.

Eine umfassende Renovierung des Schillerhauses fand in den 1980er Jahren statt. Das heutige Schiller-Museum direkt hinter dem Wohnhaus wurde 1988 fertig gestellt und wird heute von der Klassik Stiftung Weimar verwaltet.

Schillers Wohnhaus – heute

Die beiden Gebäude – Schiller Wohnhaus und Schiller-Museum – bieten den Besuchern einen Einblick in das Leben des Dichters. Daneben können sie im neu errichteten Museum wechselnde Ausstellungen besichtigen. Das Schiller-Museum ist einer der wenigen Museumsneubauten der ehemaligen DDR. Mit seiner modernen Bauweise und der verglasten Fassade gliedert es sich optimal in die Umgebung ein. Ursprünglich war es ganz dem Leben Schillers gewidmet. Über das Schiller-Museum gelangt man allerdings auch in das Wohnhaus.

Diesen Part übernimmt das Schiller Wohnhaus heute. Das Herzstück ist das Arbeitszimmer von Friedrich Schiller. Dieses zeigt weitgehend originale Einrichtungsstücke und ist somit der wichtigste Raum im Gebäude. Die anderen Räume verbinden teilweise Stücke aus dem Nachlass mit nicht originalen Ergänzungen. Grund dafür – ein Großteil der originalen Einrichtung wurde vom späteren Besitzer des Wohnhauses verkauft.

Im Vergleich zum Goethe Haus, welches natürlich auch besichtigt werden kann, sieht man die Unterschiede. Schiller lebte einfacher als Goethe und es wird schnell erkannt, dass er finanziell nicht so gut gestellt war, wie sein Dichterkollege. Mit einem Audioguide, der viel Wichtiges und interessantes über Friedrich von Schiller weiß, kann man hier in die Arbeits- und Lebensweise des Dichters eintauchen.

Ebenfalls in Schillers Wohnhaus angesiedelt ist Studiolo. In dieser offenen Werkstätte dreht sich alles um das Experimentieren mit historischen Materialien und Techniken.  Die Besucherwerkstatt zeigt einem und lässt einem erfahren, wie Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe mit Tinte und Federkiel schrieben oder man kann eine eigene Silhouette gestalten. Das Ausprobieren in der Werkstatt ist kostenfrei – es ist lediglich der Eintritt für das Museum selbst zu bezahlen.